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Sonntag, 8. Dezember 2024
DEM-Berichte » Novum: Deutsche Meisterschaft geht nach 5 Stunden Spielzeit in die Verlängerung mit Hängepartien
DEM-Berichte

02.07.2017 - 15:56 von Daniel Wanzek


Liviu-Dieter Nisipeanu gewinnt vor Rasmus Svane und Alexander Donchenko
Vincent Keymer und Luis Engel erfüllen IM-Norm, Jana Schneider eine WIM-Norm


Spannung pur war angesagt in der Schlussrunde der Deutschen Meisterschaft. Denn es ging um viel: Normen, Titel und Meisterschaft. Zumal die letzte Runde unter erschwerten Bedingungen über die Bühne gehen musste. Eine im Turniersaal anberaumte Hochzeitsfeier ließ Spieler mitsamt Equipment nach 5 Stunden Spielzeit in einen Nachbarraum umziehen. Zu diesem Zweck wurden alle zu diesem Zeitpunkt laufenden Partien abgebrochen und mit Hängepartien fortgesetzt. Ein Novum in der jüngeren deutschen Schachgeschichte!

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DEM-Berichte » Von Normenjägern, Titeln, Meistern und einem König:
DEM-Berichte

01.07.2017 - 01:23 von Daniel Wanzek


Vincent Keymer übererfüllt vorfristig letzte IM-Norm, Jana Schneider übererfüllt WIM-Norm, 2 weitere Spieler auf Normenkurs /
Liviu-Dieter Nisipeanu mit einem Bein Deutscher Meister /
Rainer Buhmann vorzeitig Remiskönig


In mancher Runde war die Geburt der Headline eine schwierige, die Vorschlussrunde hingegen lieferte eine regelrechte Flut davon. Doch der Reihe nach.
Applaus brandete auf, als Vincent Keymer zusammen mit seinem Trainer Artur Jussupow den Analyseraum betrat: mit dem Sieg über Sergey Kalinitschew (über)erfüllte er vorfristig seine letzte benötigte IM-Norm und somit alle Voraussetzungen für den Titel eines Internationalen Meisters. Herzlichen Glückwunsch, Vincent! Die Experten sind sich einig, dass dieser Titel bei Vincent nur eine Etappe auf dem Weg zum Großmeister sein wird. Den Grundstein dazu kann Vincent bereits in der finalen Runde legen: mit einem Sieg gegen Jakob Meister und einer daraus resultierenden GM-Norm!
Apropos Normen: 2 von möglichen 6 Normen sind bereits unter Dach und Fach – 4 Spieler sind dabei involviert. Alles klar? Im Einzelnen:
• Vincent Keymer hat die IM-Norm um einen ganzen Punkt übererfüllt, für eine GM-Norm benötigt er einen Sieg in der letzten Partie,
• Jana Schneider hat die WIM-Norm ebenfalls um einen Punkt übererfüllt (Herzlichen Glückwunsch, Jana!), im Falle eines Sieges winkt gar die WGM-Norm,
• Luis Engel benötigt „nur noch“ ein Remis für seine erste IM-Norm,
• es ist zwar denkbarst knapp, aber möglich: Ferenc Langheinrich wird bei einem Sieg eine weitere und letzte IM-Norm an sein Revers heften können.
Jana Schneider eilt derzeit von Erfolg zu Erfolg. Die Liste ihrer in der jüngsten Zeit erfolgreich absolvierten Meisterschaften und Titel ist lang. Die DEM 2017 reiht sich dabei wunderbar in ihre Serie ein. Zwei der erwähnten Normenjäger wurden in der Vorschlussrunde gegeneinander gepaart: Luis Engel und Ferenc Langheinrich. Ein Stau am Hermsdorfer Kreuz in Kombination mit einer Fehlentscheidung bei der Routenwahl hätte Ferenc beinah die Partie gekostet. Während der Partie traf er als Schwarzer hingegen die ein oder andere richtige Entscheidung mit dem Resultat eines Unentschiedens.
Kommen wir zu Meistern und dem Titel: Liviu-Dieter Nisipeanu gelang mit seinem Sieg gegen Jakob Meister ein großer Schritt in Richtung Titel „Deutscher Meister 2017“, da die Partie seines ärgsten Konkurrenten Alexander Donchenko gegen Georg Meier remis endete. Während die Meisterschaft im Fernduell zwischen Liviu-Dieter Nisipeanu und Alexander Donchenko entschieden wird, können Vincent Keymer, Rasmus Svane und Georg Meier noch einen Platz auf dem Treppchen ergattern, wobei es Vincent unter den Letztgenannten als einziger selbst in der Hand hat.
Keine weitere Norm benötigt Rainer Buhmann – der Titel des Remiskönigs ist bereits unterschriftsreif. Nach Aussage von Rainer hat er hart dafür gearbeitet, um sich diese Krone aufsetzen zu können. Hätte jemand Thomas Höfelsauer vor der Meisterschaft prophezeit, dass er in der letzten Runde gegen Rainer Buhmann spielen wird und dabei dieselbe Punktzahl wie er aufweist, hätte er wohl an ein herausragendes Ergebnis geglaubt. Wahr davon ist, dass er gegen Rainer spielt.
Der Vorhang der Vorschlussrunde fiel zeitgleich in den Partien von Jens Hirneise gegen Rick Frischmann sowie Reiner Heimrath gegen Christian Bussard. Die potentiellen Normenjäger Jens und Rick benötigten beide einen vollen Punkt, sodass buchstäblich bis zum letzten Stein gespielt wurde: remis und beide werden nicht im Normenregen stehen. Die eine Partie endete mit toter Stellung, die andere mit einem drohenden Matt. Reiner Heimrath vervollständigte Christian Bussards Negativserie – besonders bitter, da Christian zur Halbzeit der DEM noch mit Rainer Buhmann konkurrierte.
Prominenter Besuch mit eventuell wegweisender Wirkung: In der Vorschlussrunde wurden die bisher meisten Zuschauer gezählt – darunter Mitglieder des neugewählten Präsidiums des Deutschen Schachbundes. Während der letzten Runde der DEM tagt die Kommission Leistungssport. Bereits über die Bühne gegangen ist eine offene Diskussionsrunde zur Zukunft der Deutschen Meisterschaft, bei welcher unter Federführung des neuen Präsidenten Ullrich Krause und unter Beteiligung der Spieler verschiedene Varianten erörtert worden sind. Die Diskussionsrunde blickte in die Zukunft – knallharte Gegenwart hingegen ist die neunte und letzte Runde der DEM 2017, bei der es um Normen, Titel und Podiumsplätze gehen wird.
Seien Sie auch morgen wieder dabei, wenn es bereits um 10:00 Uhr heißt: Vorhang auf zum Schlussgang der Deutschen Meisterschaft!
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DEM-Berichte » Liviu-Dieter Nisipeanu und Alexander Donchenko bitten zum Tanz
DEM-Berichte

29.06.2017 - 22:53 von Daniel Wanzek


Vor dieser Runde wurde den ersten beiden Brettern eine große Bühne bereitet - rechtzeitig zum Spitzenkampf von Georg Meier gegen Liviu-Dieter Nisipeanu. Die Bühne ist der erste Vorbote einer Hochzeitsfeier, die im Anschluss an die DEM den Spielsaal in eine Tanzfläche verwandeln lässt. Doch bevor am Samstagabend das Tanzparkett glüht, tanzen zweimal noch die Puppen auf den Brettern. Besonders effektvoll ist dies bereits in der 7. Runde geschehen – die Remisquote von 1/3 spricht eine deutliche Sprache. Alleine an den Brettern 2 bis 7 gab es durchweg entschiedene Partien, wobei alle Weißspieler ihren Anzugsvorteil durchbrachten.
Wichtigste Erkenntnis der 7. Runde: der Ranglistenerste ist eingeholt und führt die DEM nun nur noch durch seine bessere Wertung an. Nach einem unspektakulären Remis an Brett 1 konnte Alexander Donchenko durch einen Sieg gegen Vincent Keymer diesen von der Bühne verdrängen und mit der deutschen Nummer 1 gleichziehen. Boden gut machten zudem Rasmus Svane, Jakob Meister, Niclas Huschenbeth, Klaus Bischoff und Sergey Kalinitschew.
In dieser Runde sah es übrigens lange Zeit so aus, als ob der Schlagzeilengeber des gestrigen Tages, Rainer Buhmann, im vorliegenden Bericht durch ein „Rainer kann`s noch“ gewürdigt werden wird. Trotz guter Stellung muss es aber auch heuer richtigerweise heißen „Nix Neues…“.
Eine für ihn typische Deutsche Meisterschaft spielt Karsten Schulz. Nach 0 aus 2 zu Beginn ist Karsten nunmehr im Turnier angekommen. Mit dem vollstreckenden 24. … Tc5



gegen Arno Zude hievte er sich auf die 50 % - Marke.
Den friedlichen Schlusspunkt des Tages setzten Matthias Tonndorf und Giso Jahncke, die ihr Duell mit einem wortwörtlichen Schlagabtausch bereits in den frühen Morgenstunden beim Basketball begannen.
Morgen wird die Frage geklärt, ob Liviu-Dieter Nisipeanu seinen Meister findet. Bleiben Sie neugierig! Wir sind es auch.
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DEM-Berichte » Von Rainer Buhmann nix Neues
DEM-Berichte

28.06.2017 - 22:33 von Daniel Wanzek


Nach 2/3 der Distanz ist Rainer Buhmann auf dem besten Weg zu seiner ersten Remisnorm. Nunmehr zum vierten Mal hintereinander endete seine Partie in einem Turmendspiel mit je 2 Bauern auf einem Flügel. Rainer spendet zudem all jenen Trost, bei denen das Turnier bisher ebenfalls nicht nach Wunsch verläuft.
Kommen wir zum vorderen Bereich der Tabelle. Dort rückt die Spitze immer näher zusammen. Rasmus Svane konnte Liviu-Dieter Nisipeanu mit den schwarzen Steinen ein Remis abnehmen. Auch an Brett 2 endete die Partie zwischen Dmitrij Kollars und Vincent Keymer mit einem Unentschieden. Immer besser in Schwung kommt Georg Meier. Er besiegte Ferenc Langheinrich und erarbeitete sich damit einen Besuch am Spitzenbrett. Ob dieser Besuch längerfristiger Natur ist, hat er mittlerweile wieder selbst in der Hand. Alexander Donchenko konnte Jens Hirneise mit freundlicher Unterstützung eines zentralen Bauernpulks besiegen.


Hirneise - Donchenko nach 16....f5

Unter Qualitätsopfer hat der Gießener Jurastudent einen massiven Bauernblock etabliert. Das schwarze Landvolk strebte im weiteren Verlauf in Richtung Grundlinie und war nach siebenundfünfzig Zügen nicht mehr aufzuhalten.
Der Vorhang der Runde fiel im bayerischen Duell zwischen Jana Schneider und Thomas Höfelsauer nach 6,5 Stunden Spielzeit und exakt 100 Zügen, nachdem die letzten Steine drohten, das Brett zu verlassen.
Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt: Nummer 2 gegen Nummer 1 am Spitzenbrett!
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