Nachdem das Orkantief Mitteldeutschland seine Referenz erwiesen hatte, kehrte pünktlich zur ersten Runde wieder Ruhe ein. Von einer Flaute war auf den Brettern jedoch nichts zu spüren. Ein streiflichtartiger Blick auf einzelne Bretter.
Dass sich neben der nationalen Spitze auch die Besten der Landesverbände für die 88. DEM qualifiziert haben, bekamen einige der Favoriten bereits in ihrer ersten Partie zu spüren: knapp die Hälfte aller Begegnungen endete nicht setzlistenkonform. Luis Engel bewies, dass er bei der kürzlich beendeten Internationalen Deutschen Junioren Meisterschaft (IDJM) einiges gelernt hat und trotzte der deutschen Nummer 2, Georg Meier, mit den schwarzen Steinen ein Remis ab. (Bei der IDJM hatten ihm seine Gegner erfolgreich gezeigt, wie man einen Favoriten stürzt.) Dmitry Kollars, seines Zeichens jüngster deutscher Großmeister, spielte in einer Partie mit ungleicher Materialverteilung schlussendlich die Kraft seiner Dame aus, welche sein Gegner Stefan Bücker (Chefredakteur der Zeitschrift KAISSIBER) selbst nicht mehr besaß. Ein paar Bretter weiter drängte der Vorjahreschampion Sergey Kalinitschew auf eine neue Dame und steckte dafür einen Turm ins Geschäft. Sein Ansinnen wurde allerdings durch ein Selbstmatt seines Gegners Matthias Tonndorf torpediert, der vor Wochenfrist Beinahe-Champion in der Königsklasse der Deutschen Amateurmeisterschaft geworden ist. Apropos Champion und Meister: das Duell Meister gegen amtierende Deutsche Frauenmeisterin endete mit einem Unentschieden im Geschlechterkampf – Jakob Meister und Jana Schneider trennten sich friedlich. Den Schlusspunkt dieser Runde setzte zu vorgerückter Stunde Rasmus Svane, der mit über 6,5 Stunden Spielzeit damit sogar noch seine in einer nächtlichen Odyssee dem Orkantief geschuldete Verspätung von 6 Stunden toppen konnte.
Mal schauen, ob sich in den oben skizzierten Partien auch die „Partie des Tages“ wiederfindet. Bleiben Sie neugierig!